Das Wichtigste in Kürze
  • Server-Uptime-Monitoring-Tools ermöglichen es, verschiedene Projekte auf verschiedenen Servern gleichzeitig zu beobachten, ob noch alles funktioniert oder ein Fehler besteht.
  • Für Webmaster verschiedener SEO-Projekte ist es wichtig zu wissen, wie schnell eine Seite reagiert bzw. für die User verfügbar ist. Ebenso ist es wichtig zu wissen, wenn eine Seite down und nicht mehr erreichbar ist. Mit den Tools wird der Webmaster binnen kürzester Zeit über alle möglichen Fehler per E-mail, SMS, App oder Twitter informiert.
  • Alle Tools bieten die Möglichkeit, den Dienst kostenlos zu testen und bei Gefallen auf eine kostengünstige Alternative umzusteigen, die den Webmaster schneller benachrichtigt und mehr Features bietet.

Fast jeder erfolgreiche SEO betreibt seine Projekte auf mehreren unterschiedlichen Servern, damit die eigenen Websites sich gegenseitig stärken können und Google keine Abhängigkeiten erkennt. Umso wichtiger ist es daher für SEOs, ein gutes Server Monitoring Tool einzusetzen, um immer auf dem Laufenden zu sein: sind alle Projekte erreichbar und verdienen Geld oder sollte der SEO den Strand kurz verlassen, um nach dem Rechten zu sehen?

Serverantwortzeiten und Auslastungsspitzen werden von einer guten Serverüberwachung ebenfalls geprüft. Automatische E-Mail Reportings im gewünschten Rhythmus (täglich, wöchentlich, monatlich) benachrichtigen den Webmaster nicht nur bei Unregelmäßigkeiten sondern auch dann, wenn alles glatt läuft. Die Auswertungen helfen, das eigene Netzwerk und dessen Auslastung im Blick zu behalten.

1. Welche Prüfkriterien sind in gängigen Serve-Uptime-Monitoring-Tool-Tests sinnvoll?

Folgende Kriterien sollte ein gutes Server Monitoring Tool überwachen:

Kriterium Erklärung
Mitteilungsmethoden Folgende Methoden gibt es:
  • E-Mail
  • SMS (klappt allerdings oft nur mit amerikanischen Nummern!)
  • Apps (iOS, Android)
  • Twitter
Response Time bzw. Antwortzeiten in ms Google hat hierzu experimentiert. Versuchsweise hat Google statt 10 Resultaten pro Seite 30 Resultate pro Seite ausgegeben. Damit stieg die Ladezeit von 0,4 auf 0,9 Sekunden – und nicht nur der Traffic, sondern auch die Werbeeinnahmen fielen um satte 20%! Auch Google Maps hat von einer Entschlackung profitiert: kaum hatte Google die Startseite von 100 auf 80 KB reduziert, stieg der Traffic um 10 Prozent in der ersten und weitere 25 Prozent in den weiteren drei Wochen (Farber 2006). Amazon kam zu ähnlichen Ergebnissen: jede Erhöhung der Ladezeiten um 100 ms sorgte für 1% weniger Sales.
Generelle Verfügbarkeit ja / nein Hier muss nicht viel erklärt werden: ist die Website offline, verdient die Website kein Geld. Zudem könnten Stammuser glauben, das Projekt sei eingestellt werden.
Weitere Informationen neben Up oder Down Ein gutes Monitoring-Tool prüft nicht nur, ob der Server gerade erreichbar ist oder nicht, sondern klärt zusätzlich über Antwortzeiten auf.
API Eine API hilft zum Beispiel, um eine externe Statusseite zu erstellen. Beispiel: Sie haben in der Firma ein Dashboard mit euren KPIs. Neben Umsatzzahlen und Besuchern wird hier auch angezeigt, ob gerade alle Projekte online sind.
mehrere Notfallkontakte Geht am Wochenende etwas schief, soll nicht nur der Chef benachrichtigt werden, weil der zufällig gerade nicht verfügbar sein könnte. Auch der CTO oder ein Notfallkontakt sollte Bescheid wissen, um das Problem schnell zu beheben.
Überprüfungsobjekte Nicht nur ein normaler HTTP-Request sollte gesendet werden. Auch die Erreichbarkeit der E-Mail- oder DNS-Server kann geprüft werden. Zusätzlich ist wichtig, ob weitere Objekte hinzugebucht werden können.
Serverstandorte Nicht nur aus Deutschland sollten Websites verfügbar sein. Internationale Besucher von egal welchem Ort der Welt sollten Zugriff auf Ihr Projekt haben. Je mehr Serverstandorte ein Web-Monitoring-Dienst unterhält, desto besser.
Monitoringintervall Auch das liegt auf der Hand: je häufiger die Website geprüft wird, desto besser. Üblich sind Monitoringintervalle von 5 Minuten. Für den professionellen Einsatz ist ein minütlicher Ping optimal.
öffentliche Statuspage aktivierbar Profis können sich via API eine eigene Statuspage bauen. Sehen Sie darin keinen Sinn oder Mehrwert, ist es sinnvoll, wenn Ihr Tool öffentliche Statuspages von Haus aus anbietet – wie etwa Pingdom.

2. Pingdom

pingdom

Mit über 400.000 Kunden ist Pingdom überaus erfolgreich. Auf der Einen Seite biete Pingdom eine gute Gratisvariante an und liefert damit oft schon einen guten Service. Auf der anderen Seite wurden wir über relativ viele „Phantom-Downtimes“ informiert. Diese False Positives sorgen natürlich für viele unnötige Schockmomente und damit auch für Kosten, die nicht nötig sind.

Besonderes Feature: Sie können Pingdom automatisch einen Tweet posten lassen, wenn Ihre Website down ist – ideal für Communities.

3. Monitive

monitive

Spannend ist bei Monitive der Anmeldeprozess: direkt zu Beginn prüft Monitive die Antwortzeiten Ihrer Website von Servern auf der ganzen Welt. Auf einen Blick sehen Sie, ob und wenn ja, wo, Schwachpunkte bestehen. Man merkt, dass Monitive durchweg den Schwerpunkt darauf legt, nicht nur ein bloßes Uptime-Monitoring-Tool zu sein, sondern insbesondere die Geschwindigkeit Ihrer Projekte zu messen.

Was uns besonders gut gefällt: das Uptime Diagramm ist schön visualisiert. Nicht nur in Textform sehen Sie direkt, ob und wenn ja wo Schwachpunkte bestehen.

4. Uptime Robot

Uptime Robot

Uptime Robot ist vielen von uns als Gratis-Tool bekannt. In der Tat funktioniert es gut. Ist ein Server down, enthalten die E-Mails nicht nur diese Information an sich, sondern zusätzlich auch die Länge der Downtime sowie – nach der Fehlerbehebung – die genaue Statistik.

Was uns besonders gefällt: in der Gratis-Version ist der Service vollständig verfügbar – weil es keine Bezahlvariante gibt!

5. Was kann Statuscake?

Statuscake

StatusCake ist besonders für das sehr gute öffentliche Reporting bekannt. Mit einem Klick steht eine Statusseite, die nicht nur der Webmaster, sondern direkt das ganze Team – oder, zum Beispiel bei Software-as-a-Service Firmen, auch Kunden einsehen können. Diese Statusseite wird natürlich direkt bei Statuscake gehostet. Sehr gut bei Statuscake: der gute Support. Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal: das 30-Sekunden-Monitoring, das bietet sonst kaum ein Anbieter.

6. site24x7

Site 24x7 Übersicht

Site24x7 bietet ein zwar nicht ganz taufrisches, aber ursprünglich sehr gut gestaltetes Interface an. Kleiner Nachteil der kostenlosen Variante: die Checks finden nur alle 10 Minuten statt. Damit ist die Gratisvariante nicht zu empfehlen. Weitere SMS sind bei 24×7 mit $0.25 recht teuer. Andere Anbieter berechnen nur $0.10. Nachteil hier: mehrere Notfallkontakte sind nicht möglich. Besser als bei den anderen: ein RSS-Feed steht zusätzlich zur API bereit, ist auch für weniger versierte Techniker zugänglich.

7. Monitis

MonitisMonitis hat ein größeres Problem: sein Interface. Das ist zwar dank der Verwendung von extJS für einfache Bedienung konzipiert worden. In der Praxis fühlt es sich jedoch klobig und schwerfällig an.

Monitis ist besonders für Techniker interessant. Die Scripte können mit hohem Detailgrad angepasst werden, auch Details auf den Websites können abgefragt werden (Beispiel: hat sich die Anzahl X verändert als Indikator dafür, ob die API-Anbindung auf Ihrer Website funktioniert).

8. Host Tracker

Host Tracker

Wir sind ehrlich: Host Tracker Pro funktioniert gut. In der Gratis-Version ist es durch das 30-minütige Testintervall aber nicht zu gebrauchen. Und: das Interface sieht aus, als seit es seit Jahren nicht mehr überarbeitet worden.

9. SiteUptime

site Uptime Beispiel

Hier gefällt uns das einfache Interface. Schade jedoch, dass das 30-minütige Testintervall in der Gratisversion für den Praxiseinsatz viel zu grob ist. Die Reports sind in Ordnung, aber eher einfach gehalten. Wir würden heutzutage ein Tool bevorzugen, das neben der reinen Up/Down-Information den Fokus mehr auf die Antwortzeiten legt.

10. Wie lautet das Fazit?

Sieger in unserem Vergleich wurde UptimeRobot. Das Tool lässt kaum Wünsche offen und ist gleichzeitig das einzige mit einer konsequenten Gratis-Strategie. Ursprünglich ist die Idee zu diesem Vergleich sogar daraus entstanden, dass wir eine Alternative zu UptimeRobot gesucht haben – dann aber festgestellt haben, dass wir bereits das beste kostenlose Tool nutzen und ein Upgrade auf eine Bezahllösung zum jetzigen Zeitpunkt keinen Sinn macht. Weiterer Pluspunkt: viele parallele Überwachungen sind möglich, bis zu 50 Websites können Sie mit nur einem Account überwachen.

Den zweiten Platz belegt bei uns das Monitoring Tool Statuscake, welches gegenüber UptimeRobot einige Features für die Automatisierung der Überwachung des Servers bietet. Neben einer Android-App, einer API und der Möglichkeit von automatischen Reportings, sind auch unendlich viele Überprüfungsobjekte anzulegen.

Pingdom hat es auf den dritten Platz geschafft und bietet mit einer Android-, sowie iOS-App ein breites Angebot und bietet in der kostenlosen Version die gängigsten Funktionen. Zudem besteht die Möglichkeit einer komplett kostenlosen Testphase. Pingdom ist somit unser Testsieger in der Kategorie Preis.